Mitwirkung ZPP Siegenthalergut Thun

ein stimmiges, innovatives Projekt

Die VCS Regionalgruppe Thun-Oberland beurteilt das vorliegende Projekt Siegenthalergut als innovatives und städtebaulich stimmiges Projekt. Es hat das Potenzial eines Leuchtturmprojekts der Stadt Thun bezüglich Innovation, Zukunftsausrichtung, Durchmischung sowie Städtebau. Das Areal ist sehr gut erschlossen sowohl mit dem MIV wie auch zukünftig mit dem ÖV und dem Veloverkehr. Die Lage zu Einkauf, Naher­holung zu Allmend, Wald wie auch See, Schule und der Innenstadt setzt ein innovatives, zukunftsgerichtetes Mobilitätskonzept voraus.
Die Möglichkeit, ein neues Quartier zu entwerfen, fordert neue Nutzungen für Gewerbe, Dienstleistung und Wohnen. Der Wohnungsmix wie auch die Anordnung und Verteilung der Dienstleistungs- und Ge­werbenutzung müssen sorgfältig erfolgen, um Leerbestände zu verhindern. Da es sich um ein bedeuten­des Gebiet im Kanton Bern handelt, ist es unabdingbar, die Innovation und die Ausrichtung auf die Zukunft im Auge zu behalten.

Planungszweck:

Keine Bemerkungen

Art der Nut­zung:

Die Mischnutzung entlang der Burger- sowie der Hohmadstrasse sind zwingend mit Sockelgeschoss auszubilden. Bevorzugt wird ein überhöhtes Sockelgeschoss von 5.50 bis 6.50m um eine lebendige Erdgeschosszone zu gewährleisten und eine mögliche Transformation von Leerbeständen zu ermöglichen (Rücksprung für zweites Ge­schoss innwendig, spannende Grundrisse, Maisonettnutzung im Erdgeschoss, ge­eignet für Dienstleistungen mit Öffentlichkeitscharakter sowie innovativem Wohnen).
Wir fordern einen Mindestanteil von 40% für den gemeinnützigen und preisgünsti­gen Wohnungsbau, zusätzlich scheint uns der genossenschaftliche Wohnungsbau (selbstorganisierte Wohnform) ebenso wichtig und unterstützungswürdig. Die eine Wohnform soll die andere nicht ausschliessen, sondern ergänzen. Beide sollen ent­sprechend gefördert werden.

Mass der Nutzung:

Keine Bemerkungen

Lärmempfindlichkeitsstufe:

Keine Bemerkungen

Freiräume:

Die Schaffung eines grosszügigen, öffentlichen Parks wird sehr begrüsst. Die früh­zeitige Umsetzung dieses öffentlichen Raums ist wichtig und identitätsstiftend für das neue Quartier und die angrenzende Bevölkerung. Der Park muss zwingend für den Erstbezug der ersten Etappe realisiert und zugänglich sein.
Der Erschliessungsraum und Begegnungsraum (Boulevard) vor der Blockrandbe­bauung zur Hohmad- und Burgerstrasse ist erwünscht und städtebaulich sehr wich­tig. Die Gestaltung ist klar und lesbar, sodass eine nachträgliche Korrektur für Wild­parkierer etc. nicht nötig wird (Oberlandzentrum mit Findlingen).

Erschliessung:

Die Erschliessung soll über oft befahrene Strassen (Burgerstrasse, Hohmadstrasse) erfolgen. Die Martinstrasse darf für den MIV nicht weiter geöffnet werden, sonst gibt es eine neue Durchgangsstrasse zwischen Länggasse und Hohmadstrasse.
Die Durchwegung ist sehr erwünscht. Eine klare Ausgestaltung, die auch in den dunk­leren Tageszeiten sowie in der Nacht die notwendige Sicherheit gewährleistet, ist von grosser Bedeutung. Die Vernetzung zum Bauernhaus wie auch Oberlandzentrum und weiter ins Neufeld­quartier ist unabdingbar.
Aufgrund der guten Lage (ÖV-Erschliessung B) wird eine 0.5 PP Berechnung für Motor­fahrzeuge sowie 2 Fahrräder pro Zimmer verlangt, sodass Cargo Velos wie auch Kinderveloanhänger Platz haben. Es ist wichtig, gedeckte Abstellplätze in Eingangs­nähe anzubieten. 1/4 der Plätze sollen oberirdisch sein.
Carsharing- oder Mobility-Plätze sollen ins Angebot aufgenommen und rechtzeitig in der Planung berücksichtigt werden.
Die neue Buslinie mit einem dichten Takt ist Voraussetzung um das Quartier zu er­schliessen und eine autoreduzierte Siedlung zu schaffen.
Bei der weiteren Umsetzung des Erschliessungskonzepts sind kritische Überlagerun­gen von Verkehrsteilnehmenden zu verhindern und frühzeitig auszugestalten (siehe Oberlandzentrum Einstellhalleneinfahrt, Fussgängerstreifen und Tempo 20).
Für das ganze Areal wird ein Mobilitätskonzept gefordert nach BauV 54.a.
Die peripheren Erschliessungen der Einstellhallen werden begrüsst, damit wird ein autoarmes, langsamverkehrsdominiertes Innenleben möglich sein. Wir schlagen vor, dass die Einstellhallen nur über Hohmadstrasse erschlossen werden. Dadurch wird die Martinstrasse nicht zusätzlich mit Fahrten belastet und gleichzeitig die Chance im Bereich des ehemaligen KG Martinpark eine autofreie Siedlung umzusetzen. Weiteres siehe bei Ergänzung zu Personenunterführung.

Gestaltungsgrundsätze:

Die ökologische Vernetzung innerhalb sowie zu den angrenzenden Quartieren und Freiflächen wird sehr erwünscht.
Das lesbare Sockelgeschoss ist ein wichtiges Kriterium für die Zonierung im Erdge­schossbereich. Ein entsprechender Umgang mit der Aussenraumgestaltung ist ein wichtiger Punkt, eine sorgfältige Entwicklung und entsprechende Beurteilung sind unabdingbar.

Nachhaltigkeit:

Keine Bemerkungen

Energie:

Wir fordern Bauten nach den Zielwerten der 2000-Watt-Gesellschaft oder besser.

Wettbewerbe / Jury:

Aufgrund der anspruchsvollen Aufgabenstellung ist es wichtig, dass sowohl die Um­gebungsgestaltung wie auch die Verkehrsplanung bereits in der Architektur­wettbewerbsphase einfliesst. Das 2-stufige Planungsverfahren begrüssen wir sehr.
Eine qualitätssichernde Ausschreibung des öffentlichen Parks durch die Stadt mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Programm nach SIA 142, setzen wir voraus.
Ebenso ist es wichtig, die Juryauswahl entsprechend der Komplexität auszuwählen und auch die Genderthematik angemessen zu berücksichtigen.

Begriffsklä­rung:

Gemeinnütziger Wohnungsbau ist preisgünstig und orientiert sich an der Kosten­miete. Gemeinnütziger Wohnungsbau muss nicht zwingend von einer Genossen­schaft betrieben werden, Träger können auch die Stadt selbst sowie Stiftungen sein. Genossenschaftliche Wohnformen sollen in Ergänzung zu gemeinnützigem Wohnungsbau erfolgen. Diese Organisationsform soll vor allem auch innovative Wohnformen verfolgen und umsetzen, die sich vor allem mit zukünftigen Themen zum Wohnen beschäftigen.
Genossenschaftliches Wohnen muss nicht zwingend preisgünstig sein. Wichtig ist, dass beide Angebote auf dem Areal angeboten werden.

Personenun­terführung:

Die Verbindung zum Panoramazentrum / Allmend ist eine wichtige Erschliessungs-achse für FussgängerInnen und Velofahrende. Die Umsetzung dieser Achse ist ein wichtiger Bestandteil für ein gut durchwegtes Quartier, besonders im Hinblick auf die Schulraumerweiterung des Neufeldschulhauses und den damit verbundenen Schulwegen der Kin­der aus dem neuen Quartier (Bevölkerungswachstum). Mit dieser Personenunter­führung wird eine sichere und einfache Erschliessung aus dem Areal zum Schulhaus Neufeld ermöglicht (keine Überquerung der stark befahrenen Hohmadstrasse mit Ampel und durch das Oberlandzentrum). Wir fordern eine Entwicklung und Realisierung der Personenunterführung, die gleichzeitige auch für den Veloverkehr zugänglich wird.

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